Tja, wie bin ich eigentlich Eisenbahnfan geworden? Es ist mir wohl irgendwie in die Wiege gelegt worden. Natürlich hatte ich wie viele meiner Schulfreunde eine HO Modelleisenbahn und auch sonst interessierte Technik im Allgemeinen und Eisenbahn im Besonderen. Trotzdem war ich als Kind noch relativ normal. 

In unserer Familie stand der Skisport hoch im Kurs. Dieses ist verwunderlich, da ich in einer Stadt aufgewachsen bin, wo der Wassersport näher liegend ist. Die Harburger Berge sind nicht gerade als schwarze Piste - es sei denn wegen mangelndem Schnee -  bekannt. Unten stehendes Foto ist das erste, nicht von mir, aber mit meiner Mutter und mir vor einer Lokomotive des Maßstabs 1:1. 

Wir waren Skifahren, wahrscheinlich Lenzerheide oder Adelboden und haben einen kleinen Tagesausflug gemacht. Natürlich wusste ich damals schon, was ein Krokodil ist. So etwas wie CCS 800, nur größer. Also wurde ich vor einem solchen abgelichtet. Damals schon fiel mir auf, dass das hinter mir stehende Exemplar nicht so ganz zu dem Märklin Modell paßte, aber es dauerte dann noch einige Zeit, bis ich wußte, daß das hier eine RhB und keine SBB Lok war. Um noch mal auf den Skisport zurückzukommen: Ich war und bin immer noch ein begeisterter Skiläufer  und bei jedem Rennen für einen Platz auf dem Podest gut. (Wir reden hier nicht von Weltcup-, sondern von Gäste- Skirennen) Nichts desto trotz, nachdem es mich nach Süddeutschland verschlagen hat, kann ich hier immer noch mittels Schweizer Skischultechnik gepaart mit der Kondition eines Langstreckenläufers beeindrucken. Warum erzähle ich das jetzt alles, und was hat das mit dem Eisenbahnfotografen zu tun?  Nichts! Schuld sind die, die immer noch mit dem 56K Modem arbeiten. Zwischenzeitlich müßte aber auch dieses, die Bilder aufgebaut haben. Kommen wir also zurück zum Thema Eisenbahn:

Richtig erwischte es mich aber 1972, als ich mit einer Instamatic bewaffnet im Hamburger Hauptbahnhof eine der letzten Dampfloks fotografierte. Es war übrigens 094186,die Lz durchdampfte. Weiter ging es dann  mit dem Vater zum Bw Rothenburgsort (s.o.) und zu diversen Sonderfahrten. Ende 1972 war dann Schluß mit den DB- Dampfloks in Hamburg. Es musste ausgewichen werden! 


Die Sommerferien 1973 und 1974 wurden dann zu zwei großen Eisenbahntouren mit DB Fahrkarten. Da reiste man natürlich an die Schiefe Ebene, ins Emsland und zu den Bw Rottweil und Crailsheim, aber auch weniger bekannte Ziel wie Saarbrücken wurden heimgesucht. Der Kenner erkennt eine der vergleichsweise selteneren 50er mit Wannentender vor dem Rechteckschuppen des Bahnbetriebswerks. Auf dem hinteren Tritt steht der Heizer, er hieß bei uns wegen seines weißen Kittels nur der Chirurg. Wie er den immer wieder sauber bekommen hat, weiß nur der "weiße Riese".

In Hamburg war man aber auch nicht untätig, galt es doch die Straßenbahn zu verabschieden:

Auch wenn man mit den Eltern in den Skiurlaub fuhr, stand immer etwas Eisenbahn auf dem Programm. Hier hat mir mein Vater den Zugang in die Hauptwerkstätte Knittelfeld der ÖBB gebahnt. 

1975 ging es dann schon rapide mit dem Dampfbetrieb bei der DB abwärts und es wurde sich hinter den Eisernen Vorhang gewagt. Drei Wochen Sachsen standen auf dem Plan, mit 50, 86 und G12, wie das unten stehende Foto aus Aue zeigt.
 


 

Problematisch war es dort aber mit der Mobilität bestellt, außerdem besaß man jetzt natürlich einen Führerschein und war stolzer eines VW 1302 LS aus zweiter Hand. "S" stand für den Motor aus dem VW- Transporter - die stärkste serienmäßige Motorisierung (50PS aus 1600 ccm) - , was einerseits bei Zugverfolgungen den manchmal entscheidenden Vorsprung brachte, andererseits an der Tankstelle in Angesicht der Rechnung einem die Tränen in die Augen trieb. Heute mag man über 50 PS lächeln, damals hatte aber ein Mercedes 200 D gerade mal 5 PS mehr und ein kleiner BMW brachte es auch nur auf 85 PS. Auch fahrwerksmäßig war dieses Exemplar mit Doppelgelenkhinterachse, Federbeinen und Scheibenbremsen vorne durchaus auf der Höhe der Zeit. Trotz des nicht gerade sparsamen Umgangs mit dem knappen Rohstoff Benzin, war der Käfer jahrelang ein treuer und zuverlässiger Begleiter auf ungezählten Fototouren. In der DDR zeichnete er sich auch noch dadurch aus, dass er auch mit VK 89 zufrieden war.
 


Irgendwann so um 1980 mußte ich mich aufgrund einer finanziellen Schwäche von diesem bewährten Exemplar trennen. Mit 200 tkm auf dem Buckel konnte er immerhin noch für 600 DM einen Nachbesitzer finden. Seine nächste Einsatzstelle wurde die VR Polen. Nachdem ich die finanzielle Durststrecke überstanden hatte, konnte ich einen weiteren gebrauchten Käfer erwerben. Wieder mit 50 PS leider aber die Ursprungsvariante, die, was das Kofferraumangebot und das Fahrwerk anging, ein deutlicher Rückschritt war.  

 


Zwischenzeitlich mußte ich nicht, wollte eigentlich auch nicht so recht, einen Zwischenstop bei der Bundeswehr einlegen. Ich erzähle dies hier auch nicht, weil Erkunder in einem Jäger- Bataillon der Bringer war, sondern weil ich dort mein Herz für das Motorradfahren entdeckte. Das war wie Skifahren, nur konnte man es auch im Sommer betreiben. Auch heute noch steht die Enduro startbereit in der Fertiggarage unseres EFH. Ich könnte jederzeit Losfahren, müßte nur PKW, diverse Fahrräder und anderen Kleinkram vorher wegräumen. Das schaffe ich im Sommer noch manches mal. 

Im Jahre 1977 besaß ich sogar ein Dienstfahrzeug; Dazu habe ich es später nie wieder gebracht! Die Y- Nummer weiß ich heute noch auswendig. Der Eisenbahnfotograf auf der 125er Hercules vor dem Kradkeller. Diese Kaserne im Osten Hamburgs dürfte heute wohl nicht mehr existieren. Und das ist auch gut so! 

 

Zurück zum Thema: Aber nicht nur in dem zweiten Deutschland wurde sich in Sachen Eisenbahn herumgetrieben, man erhöhte jetzt den Aktionsradius. Von Dänemark bis Italien, von Portugal bis Jugoslawien, überall wo es noch Dampfloks gab, wurde hingefahren. Das untere Foto zeigt eine Breitspurlok, gebaut von Jung, im Einsatz bei einem spanischen, ziemlich bekannten Energieversorger.
 


Wenn man nicht auf großer Tour war, war man weiter in der DDR auf der Fotopirsch. Unten lehnt der Verfasser lässig an der bekannten Paradelok 501002 (mit großen Ohren) des BW Nossen. Die Windleitbleche stammten angeblich aber von einer ausgemusterten 01 und wurden auf die brave Güterzuglok der Baureihe 50 transplantiert.
 

Aber auch die DB wurde nicht vernachlässig: Es gab da doch Anfang der achtziger Jahre das schöne Tramperticket. Damit kam man auch als Student für kleines Geld gut herum. Hier mit Volker bei einem Besuch an der Lahnstrecke.

Man trieb sein Unwesen aber nicht nur im Verborgenen, sondern versuchte auch, sich und sein Schaffen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Unten ein Werk das Gnade in der Schlußredaktion eines bekannten und von mir seit Jahrzehnten gelesenen und geschätzten Eisenbahn- Kampfblattes gefunden hat.


 

Viele, viele Jahre später interessierte sich auch Kabel 1 für mein Hobby. Es wurde eine Reportage für K 1 Journal gedreht. Hier eine Aufnahme von den Dreharbeiten: Das Kabel 1 Filmteam und der Eisenbahnfotograf warten in Goldshöfe auf eine Bügelfalten 110. Wer Interesse an diesem Beitrag hat, wartet auf die nächste Wiederholung oder lässt sich von mir eine DVD brennen.

 

Zurück in die achtziger Jahre: Irgendwann war es dann mit den Freiräumen als Student vorbei, die Zeit wurde knapper, aber der Geldbeutel voller. Jetzt konnte man sich natürlich auch mal in den Flieger setzen und in Anatolien alte G8 fotografieren.
 


 

War man nicht auf großer Tour, war man im Ländle aktiv. Die bequeme Finanzlage ermöglichte den Kauf einer Enduro aus japanischer Großserie. Angedacht waren hier eigentlich wilde Verfolgungen auf Landstraßen und Feldwegen. Das klappte nicht! Meine Erfahrung ist, dass sich ein Motorrad für Fototouren nicht eignet. Viel zu viel Aufstand mit den Klamotten, unbequem bei An- und Abreise und zu witterungsabhängig. Da kann ich doch eher einen VW Campingbus mit Standheizung, Kühlschrank und viel Platz empfehlen; aber davon fast zehn Jahre später mehr.


 

 

Und so gingen die Jahre ins Land. Man veränderte sich auch familiär; das freie, verfügbare Einkommen nahm wieder ab und auch das Hobby musste sich neu orientieren. Dampfloks gab es im im erreichbaren Umkreis nicht mehr. Krokodile, Eierköpfe und V200 verschwanden auch, nicht besser erging es der DDR. Nichtsdestotrotz gab es aber auch interessante Neuigkeiten. Die NBS Stuttgart - Mannheim in deren Einzugsgebiet man jetzt wohnt, bot man neue Motive. Nur kurz nach der Eröffnung wurde das untenstehende Foto einer 120 mit einem IR gemacht. Auf das Bild gedrängt hat sich noch der hoffnungsvolle Nachwuchs. 
 


 

Der Nachwuchs ließ es nicht immer zu, sich nur auf das Hobby zu konzentrieren. Man mußte auch gelegentlich anderen Wünschen nachkommen. Das unten stehende Foto entstand abseits des Schienenstranges bei einer Urlaubstour mit unserem Campingbus durch die Dolomiten.

Aber trotzdem, auch der alte Freundeskreis, mit dem die zahllosen Fototouren gemacht wurden, hat durchgehalten. Jetzt schon alles etwas komfortabler: Anstelle Käfer und Jugendherberge, jetzt VW- Campingbus. In Erwartung des nächsten Zuges geben sich Volker, Stefan und Axel am Arlberg einem ausgiebigen zweiten Frühstück hin.

Aber nicht die große Bahn, sondern auch die Modelle interessieren mich. Hier ein Foto meiner HO- Modelleisenbahn.

Seit knapp zwei Jahren besitzt die Familie auch eine Gartenbahn, von der ein Foto nicht fehlen soll

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Um nun auch den letzten Eindruck von einer extremen Orientierung Richtung schienengebundener Fahrzeuge zu vermeiden, darf der Zieleinlauf bei einem Marathon nicht fehlen.

Aber nicht nur läuferisch bin ich aktiv, zur Abwechslung darf es auch mal ein Jedermanntri sein.

Damit habe ich elegant den Übergang zu dem gefunden, der u.a. auch mein Fotohobby finanziert: Die Schleichwerbung reicht mir fast bis an die Brust. 

Hier posiere ich anlässlich einer Fahrradausfahrt der Betriebssportgruppe vor dem Wüstenrot- Museum in den Löwensteiner Bergen. Ich bin der Typ auf der Treppe, mit dem Helm in der Hand und der Sonnenbrille auf der Nase.

Mitunter wird im W&W Konzern auch gearbeitet:

Auch hier wird die Büroatmosphäre durch ein paar nette Eisenbahnbildchen aufgelockert. Mein etwas abwesender Blick lässt vermuten, dass ich in Gedanken schon die nächste Fototour plane. 

Und das könnte vielleicht dabei herausgekommen sein: Adtranz Regio Shuttle kreuzt Elchklasse. Die Requisiten wurden freundlicherweise von der DBAG und meiner Frau Stephanie zur Verfügung gestellt.

Mit Begeisterung habe ich gesehen, was es heute alles für tolle private Eisenbahn- Homepages im Internet gibt. Der Schwerpunkt liegt dabei zu meinem Bedauern auf den aktuellen Themen. Das ist sicher eine Generationsfrage. Ich will diese Lücke schließen und in loser Folge Bilder - vornehmlich aus den 70ern und 80ern - im Internet ausstellen. Einige Aufnahmen finden Sie in meinen Galerien. Wenn Sie mit mir Kontakt aufnehmen wollen, senden Sie mir bitte ein E-Mail.