Mit der Baureihe E 44 gelang der damaligen Deutschen Reichsbahn
in den dreißiger Jahren eine wegweisende Konstruktion. Erstmals gelang
es, eine elektrische Drehgestell- Lokomotive mit Einzelachsantrieb in großer
Stückzahl in Betrieb zunehmen. Es war der endgültige Bruch mit
dem von Dampflokomotiven bekannten Stangenantrieb, der insbesondere bei
höheren Geschwindigkeiten an seine Grenzen gekommen war. Die Achsfolge
Bo'Bo' war wegweisend für viele weitere Konstruktion, die z.Z. mit
der Baureihe 101 vorerst ihren Abschluß gefunden hat. Darüber
hinaus gelang es, eine wirkliche Mehrzwecklokomotive zu konstruieren. Ursprünglich
für die Beschleunigung der Güterzüge gedacht, war sie mit
90km/h auch im Personen- und Eilzudienst gut geeignet. Weniger bekannt war die
in dieser Galerie beschriebene Unterbaureihe E 44.5, die speziell für die
Strecke Freilassing- Berchtesgarden konstruiert wurde. Aufgrund der
Neigungsverhältnisse war hier eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h
ausreichend. Auffälligster Unterscheid zur normalen E44 waren die fehlenden
Vorbauten. Weniger bekannt ist, daß es von der E 44.5 zwei Unterbauarten gab.
Die Lokomotiven mit den laufenden Nummern 1-5 wurden bis 1933 in Dienst
gestellt, die leistungsstärkeren 6-9 folgten in den Jahren 1934 und
1935. Mir begegnete die E44.5 erstmalig als Schüler anläßlich einer
Klassenreise 1973 nach Berchtesgarden. Bleibenden Eindruck hinterließ damals
aber auch das Salvator Bockbier, was einen mit Holsten Edel aufgezogenen
Fischkopf schon mächtig ins Schlingern brachte. Ich verschone Euch von diesen
mit Kodak Instamatic aufgenommenen Dias und wir springen gleich ins Jahr 1977.
Das war das Jahr, wo der Dampfbetrieb bei der DB seine letzten Wölkchen
ausstieß und deshalb die Eisenbahnfotografen von einer Existenzkrise
heimgesucht wurden. Während die Klicker sich an der Emsbahn die Beine in den
Bauch standen, fuhr die Elite, die sowieso schon alle 042 und 043 im Kasten
hatte, neuen Zielen entgegen. Der Stern der E 44.5 war aber auch
damals schon stark am Sinken. Neuangelieferte 111 waren eine zu starke
Konkurrenz und 1982 war auch für die E 44.5 Dienstende. |