Zu der Baureihe 94 (ehemalige pr. T16.1) habe ich eine
besondere Beziehung: Als bei mir Anfang der siebziger Jahre das
Interesse an der großen Eisenbahn begann, kannte ich als Märklinist
zwar eine 44er oder auch eine 01, die Baureihe 94 sagte mir aber nichts.
Wenn man dann aber im Eisenbahn Magazin die Ausmusterungsliste
durchschaute, fielen einem die vielen ausgemusterten 94er ins Auge. Auch
brachte man von dem ersten Gang mit der Kodak Instamatic zum Hamburger
Hauptbahnhof das Foto einer 94 mit. Die Informationslage besserte sich,
und man stattete dem Bw Rothenburgsort einen ersten Besuch ab. Auch dort
94, meist ausgemustert, in großer Stückzahl. Den Einsatzort der noch
betriebsfähigen Exemplare zu finden, war dann schon ein etwas
schwieriges Unterfangen. Güterbahnhof Wandsbek war ein Treffer, auch
zwischen Alte Wöhr, Ohlsdorf und Ochsenzoll trieben sie sich herum. Bei
einem Besuch an der Güterumgehungsbahn traf man aber weder 50 noch 94
an, sondern stand sich nur die Beine in den Bauch. Da war es mit 012
oder DR 01.05 einfacher. Ein Blick auf den aushängenden Fahrplan und in
Altona oder Hauptbahnhof waren die Bilder im Kasten. Jedoch viel Zeit
hatte man nicht mehr. Herbst 72 endete der Einsatz der 94er in
Rothenburgsort. Was mir blieb, waren ein paar Bilder, ein Lokschild,
eine Loklampe und ein Betriebsbuch.
Erst 1974 bei der großen Sommertour kam es wieder zu einer
fotografischen Begegnung mit der 94. Die Zeit der Länderbauarten bei
der DB neigte sich dem Ende zu. Man jagte der letzten P8 und T18
hinterher. Ach ja, und da fuhren immer noch ein paar T16 herum. Leider
auch hier das Problem: Es gab keine Fahrpläne, die über die Fahrzeiten
informierten. Der Einsatz erfolgte nach Bedarf auf irgendwelchen
Rangierbahnhöfen, wenn die 290 defekt war, ansonsten standen die
Maschinen im Lokschuppen herum. So gesehen, hatte ich Glück, beim Bw
Emden die 094640 im Einsatz zu sehen. Ende des Jahres 1974 war dann
Feierabend. Die DB verabschiedete sich, im Gegensatz zu anderen
Baureihen, unauffällig von der 94.
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