DB
012
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Als Weiterentwicklung der vorhandenen Einheitslokomotive
der Baureihe 01 entstanden in den Jahren 1939-40 insgesamt 55 Exemplare
der Baureihe 01.10. Um die angestrebte Höchstgeschwindigkeit von 140
km/h zu erreichen, wählte man ein Dreizylinder- Triebwerk und eine
Stromlinienverkleidung, die allerdings nach dem Ende des 2. Weltkrieges
wieder entfernt wurde.
In den 50er Jahren stellte die 01.10 das Rückgrat für den
hochwertigen, schweren Schnellzugdienst dar. Die Leistungsfähigkeit
konnte noch durch Ersatzkessel und den teilweisen Einbau einer Ölfeuerung
gesteigert werden. Ihre Glanzzeiten hatten sie bei den Bw Bebra und Osnabrück,
wo die Elektrifizierung sie in den 60er Jahren überflüssig machte.
Mir begegnete die 01.10 (jetzt als 012) erstmalig beim Bw Hamburg Altona,
wo sie mir insbesondere vor den schweren Saison- Schnellzügen
nach Westerland in Erinnerung ist. Nicht mehr ganz standesgemäß
war der Einsatz beim Bw Rheine, wo im Mai 1975, also vor genau 25 Jahren
der Planeinsatz bei der DB endete.
Bereits 1972 bannte ich die 012 des Bw Altona auf Zelluloid. Aufgrund
der doch etwas bescheidenen Qualität dieser frühen Aufnahmen,
verzichte ich auf eine Ausstellung. In den Jahren 1973 bis 75 begab ich
mich dann mehrmals an die Emsbahn. Jetzt war ich schon mit einer Spiegelreflex
bwaffnet und irgendwann hatte ich auch kapiert, daß man nicht bei
der Filmqualität sparen sollte. Wenn ich mich richtig erinnere, kostete
damals ein CT 18 Diafilm immerhin 9,90 DM, was für einen Schüler
schon eine Menge Holz war. |
Beginnen wir unsere Fototour mit
einer Standaufnahme von 012063 im Bf Rheine, wo sie sich gleich
vor einen Schnellzug nach Norddeich- Mole setzen wird. Schön zu erkennen
ist der Neubaukessel und der fünfachsige Öltender.(10.7.73) |
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Auf der Drehscheibe des
Bw Emden wird 012082 am 2.7.74 gewendet. Links erkennt man noch eine 41
Öl und eine V60 in der Ursprungslackierung. Wer genau hinschaut, sieht
auch noch rechts davon ein Tfz. Es handelt sich dabei um 270, eine ehemalige
Wehrmachtsdiesellok der Baureihe V20. |
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012080 hat seinen Eilzug
bereits ans Ziel gebracht. Interessant ist der Behelfspackwagn hinter der
Lok. (Bf Rheine, 10.7.73) |
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Dies ist ein Foto von
012100. Wer hätte gedacht, daß diese Lok auch heute noch als
DB Museumsdampflok fährt? Hier beschleunigt sie ihren D-Zug aus Emden
Hbf (4.7.74). Wie man sieht, konnte ich mir sogar ein135 mm Tele leisten,
das machmal etwas unmäßig eingesetzt wurde. |
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Hier eine Aufnahme von 012061
bei der Einfahrt nach Emden. Man beachte die Wagengarnitur aus Silberlingen
und den hinter der Lok laufenden Vorkriegspackwagen. (1.7.74) |
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Die Emsbahn war nicht
gerade eine Strecke, die reich an fotografischen Höhepunkten war.
Darüber hinaus trieb man sich meist zu Fuß im Umkreis von Jugendherbergen
herum. Wichtiger Stützpunkt war die Juhe Papenburg. Besonders in der
Nebensaison war man hier einziger Gast. (012075 am 9.10.74 bei Aschendorf) |
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Am gleich Tag die gleiche
Lok bei der Ausfahrt aus Aschendorf. Noch eine kleine Anekdote: Abends
ging es immer in den Dorfkrug. Ich kann mich noch erinnern, dass das
Glas Korn 50 Pf kostete. |
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Das war dann das Ende.
Ein Bild von der ausgemusterten 011062 am 4.7.74 abgestellt im Bw Rheine.
Man kann es nicht mehr erkennen, da der Tender fehlt, aber es handelt sich
um eine der letzten Kohleloks. |
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012066 hat die Ausmusterung bei der DB gut überstanden
und erfreut sich bester Gesundheit: Hier wartet sie am 9.10.74 im Bahnhof
Leer auf die Weiterfahrt Richtung Rheine. |
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Noch ein Foto von 012066 bei einer kraftvollen Ausfahrt aus Rheine
am 3.7.74. |
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Zum Schluß gucken wir uns den Öltender 2'3 T38 etwas genauer
an. Man erkennt gut die fünf Achsen, drei fest im Rahmen und zwei
als Drehgestell ausgebildet. Neben der Pufferbohle ist ein Öleinfüllstutzen
zu erkennen. Der nachträglich eingesetzte Ölbehälter reicht
bis an die Tenderrückwand heran. An der Seite ist noch die Beschriftung
"Abschied von der Dampflok BD Hamburg" erkennbar. (O12102 am 9.7.73 im
Bw Rheine) |
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