Stand: November 2010
Fotogalerie

ÖBB Ellok

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Österreich stand bereits recht früh im Blickpunkt des Eisenbahnfotografen. Die ersten Kontakte wurden ab 1973 im Bahnhof von Villach geknüpft, wohin es mich anlässlich des obligatorischen Skiurlaubs verschlagen hatte. Mit dem Ende der Dampftraktion bei der DB ging man dann die ÖBB schon etwas systematischer an: Standen zwar Dampfloks - 52er, Schmalspurloks und Erzbergbahn - im Vordergrund, wurde trotzdem die elektrische Traktion gerne mitgenommen. In den achtziger und neunziger Jahren hat man sich auch so manches Mal nach Österreich begeben, do dass ich heute in der Lage bin, einen relativ runden Überblick über die Elektrolokomotiven der ÖBB zu präsentieren. 

Besonders intensiv war der Kontakt mit Österreich anlässlich eine Praktikums bei Austria Kranken in Wien. Nach Erledigung meiner Tagesaufgaben in der mathematisch - statistischen Abteilung verblieb genügend Zeit für ausgiebige Exkursionen Richtung Schienenstrang und Weinstube. Mit der Zeit verschoben sich die Freizeitaktivitäten eher Richtung Letzterem: Mein damaliger Chef, der Disponent Weinzierl, wusste genau, dass er mich nicht mit schwierigen statistischen Aufgaben behelligen durfte, wenn ich verspätet und mit nassem Haaren im Büro erschien. Aus heutiger Sicht unvorstellbar: Es gab 1980 keinen einzigen PC in der Abteilung und Unterstützung durch den Großrechner nur in Form von Listen. 

Die Reise geht vom Krokodil bis zum Taurus, vom Arlberg bis nach Wien und von 1973 bis heute. Ich werde die wichtigsten Baureihen vorstellen, wobei wir mit der 1010/1110 beginnen und mit der 1099 aufhören.

Auf die Resonanz bin ich schon gespannt. Bei entsprechendem Interesse kann ich durchaus noch nachlegen, d.h. für eine gewünschte Erweiterung der Galerie ist genügend Material vorhanden. 

 

1955 erschienen die Co'Co' Lokomotiven der Baureihe 1010/1110, wobei die rechts abgebildete 1110.10  zu den Lokomotiven mit geänderter Getriebeübersetzung und reduzierter Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h gehören. Die Aufnahme entstand am 16.9.78 bei St. Jakob auf der Arlbergstrecke. Die Lok trägt noch die alte grüne Farbgebung und das klassische ÖBB Emblem. 

Die ÖBB stellte ihre Loknummern sehr viel später auf computergerechte Zahlen um, als die DB. So wurde aus 1110.16 die 1110516-0. An der Lokfront prangt das neue ÖBB Emblem und die Lok ist blutorange errötet. (Landeck, 24.8.1992)
Als ich am 22.5.1999 mal wieder die Arlbergstrecke besuchte, war diese durch Unwetterschäden gesperrt. Den verbleibenden, bescheidenen Regionalverkehr um Landeck herum hatte 1110526 übernommen.
Mit dem 135 mm Tele gelang mir dieser Einblick in die ZFL Villach. Wir schreiben März 1974 und der Winter ist noch nicht vorbei. Man erkennt einen auf dem Fahrwerk einer Dampflok aufgebauten Schneepflug, 1110.24 und zwei 1042.

Am 25.2.2001 lag noch etwas Schnee auf der Geislinger Steige, auf der sich "Taurus" 1016013 mit EC65 abmüht. Dies war eine Planleistung, die die ÖBB auf DBAG Gleisen erbrachte, wobei die 1016 planmäßig bis Stuttgart kam. Der Taurus von Siemens/Krauss- Maffei entwickelt sich immer mehr zu einer Europalok. Nicht nur ÖBB und DBAG setzen diese äußerlich recht gefällige Neubaulok ein, auch diverse Privatbahnen haben diesen Typ gekauft oder angemietet.  
Noch eine Aufnahme vom ÖBB Taurus vor EC 65. Am 10.3.2002 konnte ich 1016047 bei Lonsee fotografieren. Leider ist dieser Einsatz zwischenzeitlich Vergangenheit geworden.
Auch am 13.11.2010 sind die ÖBB Taurus weiterhin Stammgäste auf der KBS 750. Ein unbekannter Lr wird von 1016009 gezogen, aufgenommen von der Ladestrasse des Bf Gingen/Fils.
Für die Westbahn wurde eine 1'Do1' Type entworfen, die sich stark an die DRG E18 anlehnte. 1018.01 steht in Attnang- Puchheim bereit, um einen Regionalzug Richtung  Salzburg zu befördern. (9.7.1979)

1018.03 und 1145.02 präsentieren sich am 20.7.1979 dem Fotografen. Die 1145 ist bei der ZFL Attnang- Puchheim, die 1018 ist in Linz beheimatet. 

1018.101 ist eine nach Kriegsschäden wieder aufgebaute DRG E 18, hier aufgenommen auf der Drehscheibe der ZFL Linz. ZFL ist die Abkürzung von Zugförderungsleitung, auf hochdeutsch Bw.(14.3.1976)

Die DB hatte 1992 ihre E94 bereits auf den Schrott geschickt, bei der ÖBB wurde sie noch intensiv genutzt. So konnte man die 1020, wie sie bei der ÖBB hieß, noch im Einsatz am Arlberg erleben. Hier ist es 1020035, die den von einer 1044 bespannten EC 165 nachschiebt. 
Auf dieser Aufnahme sind drei 1020er zu erkennen: 1020035,038 und 042. Aufnahmepunkt ist Strengen am Arlberg. Wir schreiben den 24.8.1992.
Am 16.9.78 konnte man noch 1020 in Ursprungsausführung fotografieren. 1020.17 leistet der 1110.14 Vorspann. Beide Loks stehen am Fuße des Arlbergs, in Landeck.

Eine Aufnahme von 1020 auf der Trisannabrücke darf nicht fehlen: 1020.37 und eine weitere unbekannte Lok rollen Richtung Landeck den Arlberg hinab. Wir schreiben den 22.9.1984. Mich hatte das Arlberg Jubiläum in die Alpen getrieben.

Noch eine Aufnahme vom Arlberg Jubiläum: 102046 und 111012 im Bahnhof von Landeck.

Auch zum Brenner hat mich die 1020 getrieben: Bei St. Jodok entstand dieses Foto von 1020 vor 1044. Beide Loks bespannen am 13.8.1984 den D 265. Im Hintergrund ragt die Europabrücke der Brennerautobahn in das Bild. Im Oktober 2003 war ich mal wieder am Brenner. Die 1020er fuhren natürlich nicht mehr, dafür schleppten 1044,1116,139 und diverse andere Baureihen unzählige LKW über den Berg.

Die 1040 war die erste Nachkriegsproduktion der ÖBB: Am  28.7.1980 rangiert 1040.09 in Wien Süd.

 

Eine m.E. schöne Standardaufnahme von 1141.06, aufgenommen am 22.3.1976 in Villach. Die Baureihe 1041/1141 entstand ab 1952 nach schweizerischem Vorbild, wobei die 1141 bereits die etwas leistungsfähigere und schnellere 2. Variante darstellt. 

1041.23 ist eine Lok der ersten Serie, aufgenommen am 19.9.78 bei Traunkirchen im Salzkammergut. Die Strecke von Attnang - Puchheim nach Steinach- Irding war das Haupteinsatzgebiet der Oldtimer ZFL Attnang - Puchheim. Rechts im Bild parkt mein damaliger 1302 LS. Natürlich kenne ich den Namen des Berges im Hintergrund nicht. 

Noch eine Aufnahme von dieser Strecke: 1041.24 am Ufer des Traunsee. (19.7.1979) 

Vor oder nach einem Besuch im Thermalbad Villach habe ich den Bf Villach Warmbad aufgesucht: 1042.22 wartet am 28.3.1975 auf Ausfahrt Richtung Arnoldstein/ Tarvisio.

Die 1042 ist die ab 1963 entstandene, universell verwendbare Hochleistungslokomotive mit der Achsfolge Bo'Bo'.  

Die 1042.591 gehört zu der weiter entwickelten Variante, die ab 1966 gebaut wurde und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h auch bei der DB universell einsetzbar war. Am  28.7.1980 steht sie in Wien Süd vor wenig standesgemäßen Zweiachsern.

1042.691 macht einen fabrikneuen Eindruck, als ich sie am 20.3.1977 in Unzmarkt entdeckte.

Um Erfahrungen mit der Thyristortechnik zu bekommen, kaufte die ÖBB bei ASEA in Schweden zehn Lokomotiven der Reihe Rc 2. Am 20.3.1975 begegnete ich in Villach der 1043.08. Mittlerweile sind die Lokomotiven wieder nach Schweden zurück verkauft worden. 

Die 1044 war dann die nächste eigene Konstruktion der ÖBB. 1044.85 schleppt einen Kühlwagenzug über den Brenner, aufgenommen am 10.8.1984 bei St. Jodok.
Die 1044er werden universell eingesetzt. Hier rollt 1044.25 am 10.8.1984 mit IC 585 bei Steinach den Brenner hinab.
Noch eine Aufnahme von 1044 in der blutorangen Farbgebung. 1044.21 am 16.9.1978 auf der Arlbergstrecke.
Immer wieder eine fotografische Herausforderung stellen Züge mit Schublok dar, wenn man auch diese aufs Bild bannen will. Am 24.8.1992 hatte ich am Arlberg Glück: 1044256 zieht und 1044079 schiebt den IC 567 über den Berg.
Ab 1927 entstand die Baureihe 1045 (ex 1170), immerhin bereits eine laufachslose Lokomotive der Achsfolge Bo'Bo'. 1045.04+1045.10 bespannen am 19.7.1979 gemeinsam einen Güterzug im Salzkammergut.

Die 1245 ex (1170.200) war die letzte Entwicklungsstufe und erste echte Einheitslok der ÖBB. 1245.539 habe ich am 29.8.1978 in Bruck fotografiert.

Wer jetzt zu recht nach der Aufnahme einer 1145 gerufen hat, den bitte ich Richtung 1018 zurück zu blättern.

 

Eine Besonderheit stellt die Baureihe 1046 dar, handelt es sich hierbei doch eigentlich um den Gepäcktriebwagen der Reihe 4061. Hier eine Aufnahme vom 2.8.1980 in Melk. 
Für den Verschub beschaffte die BBÖ ab 1926 die Baureihe 1070, später 1161. Hier ein Bild von 1161.11, aufgenommen am 22.3.1976 in Villach. Bemerkenswert ist nicht nur die grüne Farbgebung, sondern auch das V zur Kennzeichnung des vorderen Führerstandes.
Die 1954 gebaute 1162 baut auf dem Triebwerk der 1161 auf, ist aber äußerlich durch das versetzte Führerhaus deutlich zu unterscheiden.1062.10 aufgenommen am 24.9.78 in Wien. Am Puffer lehnt ein Rangierer mit dem unvermeidlichen roten Fähnchen, wie es wohl seit seligen K.u.K. Zeiten verwendet wird.
Die Baureihe 1670 war die erste speziell für Schnellzüge gebaute Elektrolokomotive Österreichs mit der ungewöhnlichen Achsfolge(1A)Bo(1A). Am 16.9.1978 war ihre Zeit schon fast zu Ende. 1670.22 bespannt am Arlberg einen Postzug(?).
Einen Tag davor die gleiche Lok und gleiche Leistung an einem anderen Fotopunkt.

In Trieben kam mir am 8.3.1978 dieser Oldtimer (1080.04) vor die Linse. Wahrscheinlich ein Zufallstreffer, war wohl auf dem Weg zur Steyrtalbahn.

Dieser laufachslose Fünfkuppler wurde ab Mitte der zwanziger Jahre  für Güterzüge gebaut.

 

1080.08 und 13 ruhen sich am Wochenende (14.3.1976) in der ZFL Linz aus. Die ZFL Linz war eine echte Fundgrube, ein Besuch immer zu empfehlen. Nicht nur unendliche Reihen von 52ern und diversen anderen Dampfloks konnte man ablichten, auch so mancher Ellok Oldtimer wurde aufgestöbert.

Eine weitere Aufnahme zeigt 1080.19 vor einem Ganzzug in Ebensee, 18.9.78.

Die Baureihe 1180 ist eine Weiterentwicklung der 1080. Es war die erste österreichische Lokomotive mit einer elektrischen Bremse. Der durchlaufende Lokkasten unterscheidet äußerlich 1080 und 1180.

1180.07 war am 15.9.1978 wohl für den Verschub in Bregenz zuständig.

Auch anlässlich des Arlberg Jubiläums konnte man eine 1180 sehen. (1180.09 in Landeck am 22.9.1984)

Wer jetzt noch eine Aufnahme von der 1280 erwartet, wird enttäuscht. Leider habe ich nur wenig vorzeigbare Aufnahmen aus Villach, zu allem Überfluss noch mit Kodak Instamatic aufgenommen: Quadratisch, praktisch, gut?

 

Aufnahmen der BBÖ 1100 dürfen natürlich nicht fehlen; ein echtes Krokodil nach schweizerischem Vorbild. Auch diese Aufnahme entstand in der ZFL Linz. Am 14.3.1976 traf ich 1189.04 an. Es handelt sich um eine Lok des Nachbaus von 1926, die über größere Leistung und höhere Endgeschwindigkeit verfügt.

Leider konnte es die ÖBB nicht bleiben lassen, auch diese Baureihe in blutorange  umzumalen. 1189.02 und 1080.12 vor einem Ganzzug bei Traunkirchen am 19.9.1978.

Ein schon bekannter Fotopunkt, jetzt aber mit 1189.09 am 19.7.1979.

Ein Bild von der Mariazellerbahn darf nicht fehlen und soll diese Galerie abschießen.

1099.13 bei Obergrafendorf am 23.7.1979. Die 1099 fahren auch heute noch, ob es dort aber noch Güterverkehr gibt, weiß ich nicht.